"Dr. No" machte sie berühmt | |
Ex-Bond-Girl Ursula Andress feiert ihren 70. Geburtstag.
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Es gibt Filmauftritte, die über das künstlerische Schicksal eines Schauspielers entscheiden, auch wenn sie noch so kurz und flüchtig sind. Bei Ursula Andress war das die Szene im James-Bond-Film "Dr. No", als sie dem Meer entstieg: Die Haare nass und blond, die Lippen lasziv geöffnet - und dann war da dieser Bikini über dem nackten Körper, mit einem Gürtel samt dicker, goldener Schnalle. Das war 1962. Ursula Andress ist inzwischen 70. Sie konnte seither spielen, was sie wollte: Sie blieb das "Bond-Girl". Der erste Bond Es war der allererste Bond-Streifen, Sean Connery gab den Geheimagenten, und als "die Andress" aus dem Meer stieg, fing in den Kinosälen das männliche Publikum an zu johlen. 1962, das war die Zeit vor der "sexuellen Revolution", die Anti-Baby-Pille war gerade erst entwickelt, und dass auch die junge Frau ganz offen zeigte, dass sie sich von 007 angezogen fühlt, war damals ein Wagnis. Das Poster vom blonden "Vollweib" hängten sich viele Jugendliche an die Zimmerwand. Mit 16 nach Paris Der Weg zur Schauspielerei und zum Sexsymbol war lang, aber die Schweizer Gärtnertochter beschritt ihn konsequent. Andress' Vater war Deutscher, die Mutter Schweizerin, doch die Mädchenschule im braven Bern verließ die Tochter schon mit 16. Sie ging nach Paris und belegte Kurse in Tanz und Bildhauerei. Später zog sie nach Rom, wurde Fotomodell und fand Anschluss an den Jet-Set in der Via Veneto. Außerdem wurde sie in ein paar Nebenrollen besetzt, unter anderem in "Casanova - seine Liebe und Abenteuer". Ankunft in Hollywood 1955 lernte sie Marlon Brando kennen. Der US-Star brachte sie mit dem Filmstudio Paramount in Kontakt; die Studiomanager schickten sie nach London und dann nach Los Angeles. Dort musste die blonde Schöne zwar von einer ersten Rolle wieder zurücktreten, weil sie nicht recht Englisch konnte. Aber sie war angekommen in Hollywood. Zahlreiche Affären Schlagzeilen machte Andress in der Folge nicht nur mit ihren Filmen, sondern vor allem durch ihre Liebesaffären. James Dean, Ryan O'Neal, Dean Martin, dessen Sohn Ricci und Jean-Paul Belmondo gehörten zu ihren Lebensgefährten. Die Ehe mit dem amerikanischen Schauspieler John Derek wurde 1966 nach neun Jahren geschieden. Mit 44 brachte Ursula Andress einen Sohn zur Welt. "Playboy" und Kinofilme Immer wieder spielte sie die Verführerin. 1963 stand sie neben Frank Sinatra und Dean Martin in "Vier für Texas" vor der Kamera. Mit Elvis Presley spielte sie in "Spaß in Acapulco", mit Marcello Mastroianni in "Caroline". Viel populärer machten sie aber ihre Aufnahmen im "Playboy". Später kamen Rollen in Komödien wie "Was gibt's Neues, Pussy?" (1965) und in Western wie "Rivalen unter roter Sonne" (1971) dazu. Doch an die Szene mit dem weißen Bikini reichte das nicht mehr heran. "Hatte kein Selbstvertrauen" Die Schauspielerin, die auch mit 60 noch Angebote vom "Playboy" bekam, lebt heute die meiste Zeit in Rom. Mit der Schauspielerei habe sie ganz einfach Glück gehabt, meinte sie unlängst einmal. "Ich hatte keine Ahnung, ich war schüchtern, ich hatte kein Selbstvertrauen." In der Szene mit den nassen blonden Haaren und dem weißen Bikini hatte man ihr das nicht angemerkt. Links:
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