Große Unterschiede im Konsumverhalten | |
Größte Mehrausgaben bei Bildung und Gesundheit.
|
Die Privathaushalte in Österreich verbrauchen im Schnitt monatlich 2.540 Euro. Die gewichteten Pro-Kopf-Ausgaben betragen 1.630 Euro pro Monat. Den größten Brocken davon verschlingen weiterhin die Kosten für die eigenen vier Wände. Für Gesundheit müssen die Österreicher aber weitaus tiefer in die Taschen greifen als vor fünf Jahren - auch Bildung kostet immer mehr. Am teuersten ist das Leben in Oberösterreich. Und wachsende Arbeitslosigkeit zwingt Familien und Singles ein völlig anderes Konsumverhalten auf. Ausgaben sanken real Generell sind die Haushaltsausgaben im Vergleich mit der Konsumerhebung 1999/00 von 2.440 Euro auf 2.540 (2004/05) gestiegen. Das entspricht einem nominellen Zuwachs von 4,3 Prozent. Unter Berücksichtigung der Inflation, die zwischen 2000 und 2005 10,6 Prozent betrug, bedeutet es aber einen realen Rückgang um 5,7 Prozent. Das ergab die Konsumerhebung der Statistik Austria 2004/05, die am Donnerstag in Wien präsentiert wurde. Befragt wurden 8.400 Haushalte, die Ergebnisse bilden die zentrale Basis für die Gewichtung des Warenkorbes des Verbraucherpreisindex (VPI). Löwenanteil Wohnen und Energie Wie schon früher hat der Bereich Wohnen und Energie mit 22,3 Prozent den größten Anteil an Haushaltsausgaben, dieser blieb allerdings gegenüber der Erhebung vor fünf Jahren praktisch unverändert. Die zweitgrößten Ausgaben sind Verkehr mit 16,1 Prozent vor den Lebensmittelkosten inklusive alkoholfreie Getränke mit 13 Prozent. Rückläufig waren die Gruppen Bekleidung, Schuhe (minus zwölf Prozent) und Wohnungsausstattung mit minus neun Prozent. Bildung und Gesundheit massiv teurer An letzter Stelle rangieren zwar die Ausgaben in den Bereichen Gesundheit mit 3,1 Prozent und Bildung mit 0,8 Prozent, wobei jedoch im Vergleich zur letzten Konsumerhebung ein starker Zuwachs von 122 Prozent bei Bildung und 38 Prozent bei Gesundheit ersichtlich ist. Die Statistiker führen den Zuwachs bei Bildungsausgaben auf die Einführung der Studiengebühren zurück. Die wachsenden Ausgaben für Gesundheit resultieren aus den laufenden Erhöhungen von Rezeptgebühren und Selbstbehalten. Größere Haushalte haben kleinere Ausgaben Die Ausgabenhöhe eines Haushaltes ist stark von Größe, geografischer Lage, Bildung und Einkommen geprägt. Je größer der Haushalt, desto geringer die Pro-Kopf-Ausgaben. Verglichen mit Single-Haushalten bzw. dem Durchschnitt aller Haushalte geben sehr große Haushalte pro Kopf rund ein Fünftel weniger aus. Frauenhaushalte sparsamer Ebenfalls ein Fünftel weniger als ihre männlichen Pendants geben weibliche Single-Haushalte aus. Frauen verbrauchen 1.510 Euro monatlich, Männer 1.820 Euro. Um allen gängigen Klischees gerecht zu werden, investieren Männer 19 Prozent der Gesamtausgaben in ihren fahrbaren Untersatz, damit haben sie drei Mal so hohe Verkehrsausgaben wie Frauen. Auch Gaststätten und Alkoholproduzenten leben von Männern doppelt so gut wie von Frauen. Enorme Stadt-Land-Unterschiede Starke Differenzen zeigen auch Ausgaben in Stadt und Land. So geben Haushalte in Gebieten mit mittlerer Besiedlungsdichte mit 2.640 Euro am meisten aus. Die höchsten Pro-Kopf-Ausgaben sind in dicht besiedelten Gebieten zu finden. Auf Grund der nötigen Mobilität im ländlichen Raum steigen die Verkehrskosten gegenüber den städtischen Bewohnern um rund ein Drittel. Hingegen geben Städter 50 Prozent mehr für Urlaube aus als Landbewohner. Spitzenreiter bei den Kosten für Auto und Zweirad sind die Burgenländer - mehr dazu in oesterreich.ORF.at. Wien am billigsten Bei den Pro-Kopf-Ausgaben liegen die Oberösterreicher mit 2.730 Euro und die Salzburger mit 2.720 Euro an der Spitze. Wien (2.330 Euro) und Kärnten (2.400 Euro) haben die niedrigsten monatlichen Haushaltskosten. Am teuersten wohnt man in Vorarlberg, bei Ausgaben für Verkehr sind die Burgenländer führend. Pensionisten auf Rang zwei Wer einen Job hat, liegt in der Haushaltsausgabenstatistik mit 2.910 Euro pro Haushalt und 1.740 Euro pro Kopf über dem Durchschnitt. An zweiter Stelle folgen Pensionisten, die allerdings mit 1.990 Euro Haushaltsausgaben und 1.480 Euro Pro-Kopf-Ausgaben bereits deutlich unter dem Gesamtdurchschnitt liegen. Die Folgen der Arbeitslosigkeit Haushalte, deren Haushaltsvorstand arbeitslos ist, geben pro Kopf 1.160 Euro aus, das sind 29 Prozent weniger als der Durchschnitt und ein Drittel weniger als Erwerbstätigenhaushalte. Beim Vergleich der Haushalte von Erwerbstätigen und Arbeitslosen zeigt sich weiters, dass Arbeitslosen-Haushalte mehr für Kochen und Nahrungsmittel, aber auch für alkoholische Getränke und Tabakwaren ausgeben, dafür relativ wenig für Verkehr und Freizeit. Für Essen außer Haus geben Erwerbstätige doppelt so viel aus wie Arbeitslose. Link: |
||
![]() |
|||