Baute Motorrad-Gang mit auf

Sonny Barger hat mehrere Bücher über seine Erlebnisse als Hells Angel veröffentlicht.

  Ohne Ralph "Sonny" Barger wären die Hells Angels wohl nicht die berühmt-berüchtigte Motorrad-Gang, als die sie heute gelten. Barger hat die Organisation vor knapp 50 Jahren mit aufgebaut und ist noch heute aktiv.

Von der Armee in die Biker-Gang

Barger stieß Ende der 50er Jahre nach seinem Rauswurf aus der US-Army wegen gestohlener Waffen auf die Biker-Gruppe, die gerade dabei war, sich in Klubs zusammenzuschließen. Er stieg schnell zum Anführer auf und half, weltweit weitere Gruppen mit dem Totenkopf auf der schwarzen Lederjacke zu gründen.

Inzwischen hat er mehrere Bücher über seine Biker-Erlebnisse veröffentlicht - und in den Getränkeabteilungen der US-Supermärkte gibt es Sonny-Barger-Bier.

Ein Jahrzehnt im Gefängnis

Fragen nach seiner Vergangenheit lehnt der rüstige 67-Jährige ab. Fix ist: Seine Gerichtsakte über Gewaltdelikte, Entführungen, Verstöße gegen das Waffengesetz und Verschwörung ist dick. In den 60er Jahren galt er als Staatsfeind der USA, und er verbrachte über ein Jahrzehnt in Gefängnissen wie San Quentin und Folsom.

Barger, Richards und eine Pistole

Auch an den Ereignissen von Altamont war Barger beteiligt. Bei einem Rolling-Stones-Konzert, bei dem die Hells Angels den Sicherheitsdienst übernommen hatten, wurde 1969 ein Mann von einem Mitglied der Gang erstochen.

"Keith Richards erklärte mir, die Band würde erst weiterspielen, wenn wir mit der Gewalt aufhören", erklärte Barger später. "Ich stand neben ihm, steckte ihm die Pistole in die Seite und sagte, er solle anfangen, Gitarre zu spielen, oder er sei tot. Er spielte."

Strikter Ehrenkodex

Dass die Hells Angels eine kriminelle Organisation seien, sei allerdings eine Fehlannahme, wehrt sich Barger.

Die Hells Angels hätten einen strikten Ehrenkodex. In einem seiner Bücher listet Barger die Vorschriften auf: Unter anderem dürfe ein Hells Angel andere Mitglieder nicht bestehlen, den Alkohol des Klubs nicht mit Drogen versetzen und keine Munition ins Feuer werfen.

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