Kein Oscar für Sauper

Oscar-Nacht in Los Angeles: Hollywood feiert sich selbst.

  Oscars für Stars wie George Clooney und Rachel Weisz, kein Preis für den Österreicher Hubert Sauper, der für seine Dokumentation "Darwin's Nightmare" nominiert war: Das ist das vorläufige Resümee der Oscar-Verleihung in Hollywood.

Erster Oscar für Clooney

Clooney nahm für seine Rolle in "Syriana" den ersten Oscar des Abends, den Preis als bester Nebendarsteller, entgegen.

Der Film beschreibt die Verstrickung amerikanischer Konzerne in Kriege, Verschwörungen und Morde. Clooney betonte in seiner Dankesrede, Hollywood habe schon häufig an der Spitze der politischen Kritik gestanden. "Ich bin stolz, ein Mitglied dieser Gemeinschaft zu sein", sagte der 44-jährige US-Star.

Weisz beste Nebendarstellerin

Die britische Schauspielerin Rachel Weisz nahm den Oscar als beste Nebendarstellerin entgegen. Sie erhielt den Preis für ihre Leistung in "Der ewige Gärtner".

Der Preis für die besten Spezialeffekte ging an "King Kong". "Wallace und Gromit auf der Jagd nach dem Riesenkaninchen" wurde als bester Animationsfilm ausgezeichnet.

Doku-Preis für "Pinguine"

Der französische Film "Die Reise der Pinguine" wurde als bester Dokumentarfilm ausgezeichnet. Der Österreicher Hubert Sauper, der für seine Dokumentation "Darwin's Nightmare" ebenfalls nominiert war, ging leer aus.

Der südafrikanische Film "Tsotsi" wurde als bester nicht-englischsprachiger Film ausgezeichnet.

US-Regisseur Robert Altman nahm unter Standing Ovations den Ehren-Oscar für sein Lebenswerk entgegen. Altman war in seiner langen Karriere fünf Mal als Regisseur für einen Oscar nominiert, hat aber nie einen gewonnen.

Spannung bis zuletzt

In den letzten Tagen vor der diesjährigen Oscar-Verleihung ist das Rennen um die begehrteste Trophäe wieder spannend geworden. Bis zuletzt galt Ang Lees "Brokeback Mountain" als klarer Favorit. Der acht Mal nominierte Film hat bereits den Oscar für die beste Musik gewonnen.

Glaubt man der bis zuletzt heftig brodelnden Gerüchteküche, hat der Streifen über schwule Cowboys aber noch starke Konkurrenz bekommen: "In den letzten Tagen habe ich nur eines gehört: 'Crash', 'Crash', 'Crash'", kommentierte ein Insider bei der Oscar-Preshow auf dem roten Teppich vor dem Kodak Theatre in Los Angeles.

Premiere bei Moderation

Neben dem für Hollywood ungewöhnlichen Fokus auf politische Themen gab es auch bei der Moderation eine Premiere: Erstmals führte der scharfzüngige TV-Komiker Jon Stewart durch die Gala.

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