Mächtigster Oligarch unter Jelzin | |
Zwischen 1996 und 2000 galt Beresowski als der mächtigste russische Oligarch.
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Der russische Oligarch Boris Beresowski gilt als einer der ganz großen Tycoons der in den 90er Jahren emporgestiegenen russischen Elite. Er verfügte über sehr gute Kontakte zu Politikern, insbesondere zum damaligen russischen Präsidenten Boris Jelzin. Er vermittelte im Tschetschenien-Konflikt, baute sich ein Medienimperium auf und investierte in diverse Wirtschaftszweige. Jelzins Nachfolger Wladimir Putin ging dann jedoch energisch gegen seinen einstigen Förderer vor: Beresowski floh ins Exil. Mit Geld und Medien an die Macht Zwischen 1996 und 2000 galt Beresowski als der mächtigste unter den russischen Oligarchen. Anfang 1996 war er mit seinem finanziellem Einsatz und seinem TV-Sender ORT maßgeblich an der Wiederwahl Jelzins beteiligt. In der Folge wurde Beresowski auch direkt politisch aktiv. Nach dem Ende des Krieges in Tschetschenien wurde er von Ende 1996 bis Ende 1997 als stellvertretender Sekretär des Sicherheitsrates mit der Ausarbeitung von Friedensplänen für den Kaukasus betraut. Im April 1998 avancierte er zum Exekutivsekretär der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS), wurde aber knapp ein Jahr später - offensichtlich wegen Kritik an der russischen Regierung - entlassen. Mathematische Forschungen Begonnen hatte seine Karriere an den Universitäten: Bevor er in die Privatwirtschaft ging, arbeitete Beresowski 20 Jahre an Elite-Instituten der Sowjetunion und betrieb mathematische Forschungen im Bereich der Automatisierung. Genutzt wurden die Erkenntnisse im Raketen- und Flugzeugbau sowie in der Industrieproduktion. Im Ölgeschäft Bei der Privatisierungswelle in den 90ern konnte er sich den Zuschlag für den Ölkonzern Sibneft sichern. Gemeinsam mit seinem Zögling Roman Abramowitsch übernahm er die Mehrheit am lukrativen Konzern für nur 100 Mio. Dollar. Das Blatt wendet sich Im Frühjahr 2000 bekam die Beziehung zwischen Beresowksi und Putin erste Risse. Über seinen TV-Sender - ORT - kritisierte Beresowski den neuen Autoritarismus von Putin immer stärker und machte sich für eine starke Opposition stark. Putin forderte Beresowski daraufhin informell auf, die Kontrolle über den größten russischen TV-Sender aufzugeben. Unliebsame Berichterstattung Als unmittelbarer Auslöser für Putins Vorgehen gelten die Berichterstattungen über den Untergang des Atom-U-Bootes Kursk und über die Tschetschenien-Frage. Beresowski plädierte für eine friedliche Lösung des Konfliktes. Putin rückte Beresowski mit umfangreichen Ermittlungen und der drohenden Verhaftung an den Leib. Beresowski ging nach London ins Exil. Es folgten Razzien in Beresowskis Firmen. Manager wurden verhaftet und Beresowski zur Fahndung ausgeschrieben. Abramowitsch "erbte" das meiste Den Großteil seines Imperiums stieß Beresowski in der Folge ab. Größter Nutznießer war Abramowitsch, der durch die Übernahme des Ölkonzerns Sibneft und des TV-Senders ORT in die erste Riege der Oligarchen aufsteigen konnte. Beresowskis zweiter TV-Sender TV-6 verlor die Lizenz. Links:
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