50 Jahre ist es her, da wurde in Österreich erstmals der heute gebräuchliche "rosa Schein" als Fahrberechtigung eingeführt.
Im Jahr seines hundertjährigen Jubiläums - am 7. Jänner 1906 wurde die "Fahrlizenz" eingeführt - bricht die Zeit des Scheckkartenführerscheins an.
Kosten und Farbe bleiben gleich
Seit Mittwoch werden alle Führerscheine nur noch im neuen Scheckkartenformat ausgegeben. Kosten und Farbe bleiben bei dem Fabrikat aus Polycarbonat gleich.
Die Karte kostet 55 Euro, wer seinen papierenen Schein umtauschen will, muss 45 Euro zahlen und kann das ab März tun. Eine Umtauschpflicht besteht aber nicht.
Mit Zuschlag geht es schneller
Die Autofahrerclubs ÖAMTC und ARBÖ rüsten sich bereits für einen Ansturm. "Bei einem derartigen Run auf den neuen Scheckkartenführerschein muss damit gerechnet werden, dass die Produktionsfirmen mit dem Herstellen nicht nachkommen werden", warnte ÖAMTC-Jurist Martin Hoffer.
Die ARBÖ-Verkehrsjuristin Barbara Auracher-Jäger rät daher, mit einem Umtausch noch etwas zu warten.
Wer es besonders eilig hat, muss einen Eilzuschlag von 16 Euro berappen. Doch gerade in der Anfangszeit wird diese Aufzahlung kaum eine beschleunigende Wirkung haben.
Einfacher durch "One-Stop-Shop"
Für die Fahrschüler soll das neue Verteilungsverfahren, das ebenfalls am Mittwoch in Kraft tritt, zahlreiche Vereinfachungen bringen.
So werden die Fahrschulen gemäß dem "One-Stop-Shop"-Prinzip künftig zur zentralen Anlaufstelle, berichtete Verkehrsminister Hubert Gorbach (BZÖ).
Wo ist es billiger?
Neu ist ebenfalls, dass die Monopolstellung mancher Fahrschulen entfällt. Künftig wird es möglich sein, in ganz Österreich nach dem billigsten Angebot Ausschau zu halten.
Die Prüflinge waren bisher an den Einzugsbereich ihrer Behörde - Bezirkshauptmannschaften oder Magistrat - gebunden.
Nach der Prüfung gleich losfahren
Wer ab März seine Prüfung ablegt, kann nach Bestehen des praktischen Teils sofort loslegen: Statt die bisher üblichen Behördenwege zu absolvieren, bekommt der Lenkradneuling vom Prüfer sofort eine Interimsfahrberechtigung ausgehändigt, mit der er bereits ein Fahrzeug lenken darf.
Die Zustellung des Führerscheins, der von der Österreichischen Staatsdruckerei hergestellt wird, soll postalisch erfolgen. Beantragung und Ausstellung des Dokuments werden über die Fahrschulen abgewickelt, zusätzliche Behördenwege entfallen.
Binnen fünf Tagen im Briefkasten
Mit der Übergangsfahrberechtigung darf der Prüfling vier Wochen unterwegs sein. Binnen fünf Tagen nach Zahlung der Gebühren sollte der neue Führerschein im Postkasten liegen.
Den entsprechenden Zahlschein bekommt der Fahrschüler direkt nach Absolvierung der Prüfung ausgehändigt.
Die Sicherheitsmerkmale
Das neue Dokument weise aufwendige Sicherheitsmerkmale auf, sagte der Generaldirektor der Staatsdruckerei, Reinhart Gausterer. Unter anderem werden die Daten mit "Laserengraving"-Technologie aufgebracht.
Auch Mikroschriften und ein Hologramm kommen unter anderem zum Einsatz. Dass das Dokument für den Endverbraucher nicht - wie im Vorfeld befürchtet - teurer wird, führte Gorbach auf die Einsparungen im Verwaltungsablauf zurück. Auch Bund und Länder würden Mittel zuschießen.
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