Schneechaos geht weiter | |
39-Jähriger unter Schneemassen erstickt. |
Das Schneechaos hat nun ein erstes Todesopfer gefordert. Ein 39-jähriger Mann aus Abtenau (Bezirk Hallein) wurde am Samstagnachmittag von einer Dachlawine begraben, als er den Kamin seines Hauses freischaufeln wollte und dabei abrutschte. Wie die Polizei mitteilte, verschütteten 100 bis 120 Zentimeter Schneemassen den Tennengauer. Der Mann dürfte durch sein Körpergewicht selbst dann den Abgang der gesamten Schneemassen auf der südseitigen Dachhälfte ausgelöst haben. Der Salzburger stürzte offenbar deswegen vom Dach und wurde von der nachrutschenden Schneemenge begraben - mehr dazu in salzburg.ORF.at. Arbeiter hatten Glück Glück hatten die Angestellten einer Firma in Liezen in der Obersteiermark. Das Dach einer Produktionshalle brach auf einer Fläche von 1.500 Quadratmetern ein. Die Arbeiter hatten sich bis kurz vor dem Einsturz in der Halle aufgehalten - mehr dazu in steiermark.ORF.at. Gäste in Sicherheit gebracht In Oberösterreich musste am Samstag sogar ein Hotel evakuiert werden. An der Decke des Gebäudes in Windischgarsten (Bezirk Kirchdorf) hatten sich zentimeterdicke Risse gebildet. Der Speisesaal des Viersternebetriebs wurde mit Stahlträgern gestützt, 170 Gäste in Sicherheit gebracht - mehr dazu in ooe.ORF.at. Mehrfamilienhäuser evakuiert Ebenfalls in Oberösterreich blieben die Orte Bad Ischl und Bad Goisern (Bezirk Gmunden) am Samstag für den öffentlichen Verkehr gesperrt. Nur noch Anrainer und Einsatzfahrzeuge wurden in die Ortszentren gelassen. In Bad Ischl wurden vorsorglich drei Mehrfamilienhäuser evakuiert. Tausende Helfer im Dauereinsatz Kritische Situationen wurden auch aus anderen Gemeinden gemeldet. Im Bezirk Rohrbach krachten mehrere unbewohnte Gebäude unter den Schneemassen in sich zusammen. In Oberösterreich standen am Samstag den ganzen Tag über Tausende Einsatzkräfte zusammen mit Freiwilligen im Dauereinsatz, um Dächer von den teils meterdicken Schneemassen zu befreien. Auch am Sonntag sind zahlreiche Helfer im Einsatz, um schwer beladene Dächer abzuräumen. Obersteiermark versinkt im Schnee In der Obersteiermark gilt für Teile des Ausseer- und Mariazeller Landes seit Samstag Katastrophenalarm. Betroffen sind die Gemeinden Tauplitz, Bad Mitterndorf, Pichl-Kainisch, Grundlsee, Altaussee, Mariazell, Gußwerk, Halltal und St. Sebastian. Dort wurden die bereits enormen Einsatzkapazitäten gebündelt: Hunderte Feuerwehrleute waren im Einsatz. Zusätzlich werden sie von Soldaten des österreichischen Bundesheeres und der Bergrettung unterstützt. Riesige Dachflächen geräumt In Salzburg mussten an Gebäuden des Möbelwerks Voglauer in Abtenau von der Feuerwehr Dächer wegen Einsturzgefahr von Schnee befreit werden. Von 22.000 Quadratmeter Fläche waren von Experten 10.000 Quadratmeter als akut gefährdet klassifiziert worden. Sie wurden in einem Großeinsatz geräumt - mehr dazu in salzburg.ORF.at "Katastrophenfall" Lilienfeld Auch in Niederösterreich ist von einer Entspannung der Lage keine Spur - im Gegenteil: Nach weiter heftigen Schneefällen wurden dort mehrere Gemeinden im Bezirk Lilienfeld zum "Katastrophenfall" erklärt. Für die Einsatzkräfte der 19 Feuerwehren des Bezirks bedeutet das auch am Sonntag Dauereinsatz. Kleines deutsches Eck gesperrt In Salzburg führen der Urlauberschichtwechsel und wetterbedingte Verkehrsbehinderungen zu Problemen. Nach einem Lawinenabgang Freitagnacht gegen 23.30 Uhr auf die Bundesstraße bei Schneizlreuth im benachbarten Bayern musste die Loferer Bundesstraße (B21) - das "Kleine deutsche Eck" - zwischen dem Steinpass (Pinzgau) und Bad Reichenhall komplett bis mindestens Sonntagfrüh gesperrt werden. Hohe Lawinengefahr In Tirol besteht in den Nordalpen laut Lawinenwarndienst Gefahrenstufe 4. Die Experten warnen vor spontanen Abgängen. In den übrigen Regionen Nordtirols gab es allgemein erhebliche Gefahr (Stufe 3). Neuschneezuwächse von bis zu 40 cm in den Bergen führten am Samstag in Vorarlberg zu Lawinengefahr der Stufe 4. Die Lawinenkommission warnte vor Skitouren und Variantenabfahrten. Auf den Straßen kam es zu den üblichen Wochenendstaus im Winter. Link: |
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