Schulen geschlossen

Tausende Helfer versuchen Dächer von Schneemassen zu befreien.

  Anhaltende Schneefälle sorgen in weiten Teilen Österreichs wie auch im benachbarten Bayern für teilweise chaotische Zustände.

Neben erheblichen Verkehrsbehinderungen in den betroffenen Gebieten drohen auch zahlreiche Gebäude angesichts der Schneemassen einzubrechen - Tausende Helfer sind derzeit im Einsatz, um Schnee von den Dächern zu räumen.

Forderung nach Katastrophenalarm

Während fünf Landkreise in Niederbayern und der Oberpfalz bereits zu Krisengebieten erklärt wurden, erhoben nach den großen Neuschneemengen in der Nacht auf Freitag nun auch einzelne Bürgermeister in Oberösterreich die Forderung nach Ausrufung von Katastrophenalarm.

Da ohnehin schon alle verfügbaren Kräfte im Einsatz seien, werde in Oberösterreich allerdings kein Katastrophenalarm ausgerufen, so Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP) nach einer Beratung mit dem Landesfeuerwehrkommandanten und dem Militärkommandanten.

Auch Bundesheer im Einsatz

Wenn sich Gemeinden nicht mehr in der Lage sähen, mit der Situation zu Rande zu kommen, könnten sie sich an die Landeswarnzentrale wenden. Dort würden ihnen zusätzliche Feuerwehreinheiten zugeteilt, versprach Pühringer.

So waren beispielsweise 80 Mann nach Bad Ischl unterwegs, weil die Situation dort besonders schlimm ist. In der Nacht auf Freitag hatte es erneut sehr starke Schneefälle gegeben und wieder bestand Gefahr, dass Dächer unter der Last einstürzen könnten.

Die Feuerwehren und zahlreichen freiwilligen Helfer werden dabei auch vom Bundesheer unterstützt. Knapp 1.000 Soldaten helfen derzeit lokalen Einsatzkräften beim Abräumen von Schnee auf Dächern und Gebäuden in den betroffenen Gebieten in Oberösterreich, Salzburg, der Steiermark und Tirol.

Katastrophenalarm in der Steiermark

Katastrophenalarm wurde indes Freitagfrüh im Mariazeller Land (Steiermark) gegeben. Über Nacht fiel im Mariazeller Land derartig viel Schnee, dass die Situation in vier Gemeinden katastrophal wurde, schildert der Bezirkshauptmann von Bruck, Reinhard Leichtfried.

"Es drohen sehr viele Hausdächer einzustürzen und das Auslangen mit den örtlichen Einsatzkräften ist einfach nicht mehr gegeben und daher mussten wir Bezirksalarm geben."

Öffentliche Gebäude gefährdet

Abschnittsalarm für die Feuerwehren gab es zudem im Ausseerland: Bis zu 1,35 Meter Neuschnee lastete auf den Dächern, laut Experten sei die Ö-Norm für die garantierte Haltbarkeit der Dächer bereits überschritten.

Laut Bürgermeister Otto Marl sind damit auch alle öffentlichen Gebäude gefährdet. Als besonders gefährdet wurden das Krankenhaus, die Hauptschule, das Bundesschulzentrum und das Postverteilzentrum eingestuft.

Erhöhte Gefahr von Dacheinstürzen

Angesichts der erhöhten Gefahr von Dacheinstürzen wurden auch die Bürgermeister im oberösterreichischen Rohrbach bereits am Donnerstag aufgefordert, öffentliche Gebäude mit großen Menschenansammlungen zu sperren - auch zahlreiche Schulen bleiben am Freitag geschossen.

Landesschulratspräsident Fritz Enzenhofer erklärte im ORF-Radio Oberösterreich, die Sicherheit der Schüler gehe vor. Wenn Eltern entscheiden würden, dass ihre Kinder zu Hause bleiben sollen, sei das entschuldigt - mehr dazu in ooe.ORF.at.

Überprüfung der Schuldächer angeordnet

Angesichts der derzeitigen Witterung erteilte Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) den Auftrag, in den Schneegebieten die Stabilität und Belastbarkeit der Schuldächer zu überprüfen - mehr dazu in noe.ORF.at.

Mutter und Kind von Dachlawine verletzt

Im niederösterreichischen Wöllersdorf wurde eine 36-Jährige mit ihrem vierjährigen Kind von einer Dachlawine verletzt - mehr dazu in noe.ORF.at.

Post-Zustellbasis evakuiert

Im Salzburger Hallein musste Freitagfrüh die Post-Zustellbasis evakuiert werden, weil Gefahr bestand, dass das Dach einstürzt. Für die Gemeinden Puch, Oberalm, Bad Vigaun und die Stadt Hallein gab es daher am Freitag keine Postzustellung.

Derzeit wäre es für die Mitarbeiter zu gefährlich, in der Zustellbasis zu arbeiten, sagte der zuständige Distributionsmanager Werner Münzner dem ORF-Radio Salzburg. Die Sicherheit der Mitarbeiter habe Vorrang vor der Postzustellung - mehr dazu in salzburg.ORF.at.

Räumdienste pausenlos im Einsatz

Der kräftige Nachschub an Schnee sorgte auch für erhebliche Verkehrsbehinderungen, obwohl die Räumdienste pausenlos im Einsatz waren. Selbst auf hochrangigen Bundesstraßen gelang es nur noch, eine Spur freizuhalten. Auch auf den Autobahnen lag Schnee.

Auf einigen Straßen Oberösterreichs wurde für Lkws Kettenpflicht verordnet.

Link:

 
  ORF.at