Immer wieder kommt es gerade im maritimen Fährverkehr zu verheerenden Unglücksfällen. Die Opfer der billigen Seeverbindungen sind meist die Ärmsten der Armen, die Katastrophen durch den oft fürchterlichen Zustand der Schiffe vorhersehbar.
Die schlimmste Seetragödie der zivilen Seefahrt ereignete sich am 20. Dezember 1997: Beim Untergang der Fähre "Dona Paz" nach der Kollision mit einem Tanker auf den Philippinen sterben bis zu 4.375 Menschen. Die schlimmsten Katastrophen seither:
24. Oktober 1999: Die "Dona Marilyn", das Schwesterschiff der "Dona Paz", sinkt vor der philippinischen Provinz Leyte. 250 Menschen kommen ums Leben.
14. Dezember 1991: Eine von Dschidda (Saudi-Arabien) kommende Fähre läuft vor dem ägyptischen Hafen Safaga (Rotes Meer) auf ein Korallenriff und sinkt - mindestens 464, wahrscheinlich aber mehr als 800 Tote.
17. Februar 1993: Eine haitianische Fähre gerät auf dem Weg von Jeremie nach Port-au-Prince in einen Sturm und geht vor dem Zielhafen unter. Von den rund 2.000 Fahrgästen können sich nur 285 retten.
28. September 1994: Die estnische Ostseefähre "Estonia" sinkt bei Sturm vor der Küste Finnlands. 852 Menschen ertrinken, 137 überleben das schwerste Schiffsunglück der europäischen Nachkriegsgeschichte.
6. Februar 1999: Im von Haien wimmelnden südchinesischen Meer vor der Westküste Borneos geht ein indonesisches Fährschiff unter - mindestens 312 Tote.
19. Oktober 2001: Vor der Südspitze Sumatras wird ein überladener alter Fischkutter manövrierunfähig und kentert - 374 Flüchtlinge sterben.
26. September 2002: Vor der Küste Westafrikas kentert eine staatliche senegalesische Fähre. Sie trug doppelt so viele Fahrgäste wie zugelassen. Nach offiziellen Angaben kommen 1.863 Menschen ums Leben.
8. Juli 2003: Auf dem Fluss Meghna in Bangladesch kentert eine dreistöckige Fähre. Mindestes 530 Menschen sterben in den Fluten.
25. November 2003: Auf dem Mayi-Ndombe-See in Kongo kentert eine Passagierfähre. Nach unbestätigten Angaben kommen bis zu 350 Menschen ums Leben.