Seit Jahren schwer krank | |
Stets hielt sich Rau an sein Motto "Versöhnen statt spalten".
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Der ehemalige deutsche Bundespräsident Johannes Rau ist tot. Nach Angaben seines Berliner Büros starb der 75-Jährige am Freitag gegen 8.30 Uhr an seinem Wohnsitz in Berlin. Rau hatte aus gesundheitlichen Gründen zuletzt mehrere öffentliche Auftritte absagen müssen. Erst am Montag vergangener Woche hatte Rau seinen 75. Geburtstag gefeiert. Die zahlreichen Ehrungen zu diesem Anlass konnte er nicht mehr selbst entgegennehmen. Bereits seit vielen Jahren war Raus Gesundheitszustand angegriffen. Krankheit immer überspielt Schon zu Beginn der 90er Jahre, lange vor seinen Jahren als Bundespräsident (1999-2004), war bei dem SPD-Politiker Nierenkrebs diagnostiziert worden. Er musste zudem zahlreiche Operationen an Herz und Bauchschlagader über sich ergehen lassen. Wie angegriffen sein Gesundheitszustand war, ließ Rau die Öffentlichkeit nie spüren - nicht während seiner zwei Jahrzehnte lang währenden Amtszeit als Ministerpräsident des deutschen Bundeslandes Nordrhein-Westfalen und auch niemals danach. Scherze über eigenen Zustand Noch vor wenigen Tagen meinte der Sohn eines evangelischen Pastors über seine Gesundheit im Scherz, ihm solle wohl vor Augen geführt werden, "dass der biblische Begriff 'Herz und Nieren' doch mehr sagt, als in den Gesundheitsseiten der Magazine steht". Seine Bibelfestigkeit trug Rau den Spitznamen "Bruder Johannes" ein. Dass der SPD-Politiker stets seine christlichen Werte hochhielt, war beispielhaft für Raus Talent zur Integration. Nicht umsonst hieß sein Motto "Versöhnen statt spalten". Zentrale "Landesvater"-Figur Gerade in den Jahren der Wiedervereinigung wurde Rau zur zentralen "Landesvater"-Figur. Historisch war auch seine Rolle in der Aufarbeitung der Nazi-Zeit in Deutschland, wie auch der jetzige Bundespräsident Horst Köhler nun wieder anlässlich Raus Geburtstages betonte. Köhler erinnerte an die Rede in Israels Parlament, in der Rau um Vergebung für die Verbrechen des Holocaust gebeten hatte. Rau sei einer der ältesten und besten Freunde Israels. Auch im deutsch-polnischen Verhältnis habe er viel bewirkt. "Wir danken Ihnen für alles" Rau und seine Frau Christina waren bei der Feier von ihren Kindern Anna, Laura und Philipp vertreten worden. 150 geladene Gäste nahmen an der Veranstaltung teil. "Wir danken Ihnen für alles, was Sie für Deutschland getan und erreicht haben", hatte Köhler bei der Feier gesagt. Links:
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