Molvena im Veneto ist eigentlich ein beschaulicher Ort mit kaum mehr als 2.000 Einwohnern. Doch wer sich in die Gegend von Maroscita oder Bassano del Grappa verirrt, dem wird mittlerweile nicht selten folgende Erzählung zuteil: "Hier ist die Heimat der Diesel-Jeans."
Vom Jeans-Schneider zum Luxus-Label
Mittlerweile ist der Diesel-Konzern nicht mehr nur ein einfacher Hosenschneider, sondern ein Unternehmen, das, anders als viele große Marken, den Sprung vom Jeans-Hersteller ins Luxussegment der Mode geschafft hat - ein Prozess, der mehr als schwer ist, wie Branchenexperten bekennen.
Umsatz in fünf Jahren verdoppelt
2006 erwartet Diesel, das mittlerweile aufgemotzte Flagship-Stores in allen wichtigen Metropolen der Welt besitzt, einen Umsatz von 1,2 Mrd. Euro. Zum Vergleich: 2001 waren es noch 565 Millionen Euro. Vor allem die Umsatzrendite macht Diesel im Moment so attraktiv.
Prestigemarken im Bouquet
Diesel-Gründer Renzo Rosso hat in den letzten Jahren eine mehr als schlaue Einkaufspolitik betrieben. So gehört etwa das angesagte Edel-Label der kanadischen Zwillinge Dan und Dean Caten, D-Squared, zum Diesel-Konzern.
"Diesel hat in der Vergangenheit schon bei Jeans gezeigt, dass sie die weniger greifbaren Werte eines Produkts managen und so auch Jeans im hochpreisigen Segment verkaufen können", zitiert das deutsche "Handelsblatt" den italienischen Marketingberater Armando Branchini.
Branchinis Firma Intercorporate ist vor allem auf Marketing im Luxusmodesegment spezialisiert.
Kooperation mit L'Oreal und Fossil
Nun hat Diesel seine Zusammenarbeit mit dem L'Oreal-Konzern über die Schaffung einer neuen Parfumlinie bekannt gegeben. Mit dem Uhrenhersteller Fossil wird es eine Erweiterung der bisherigen Uhrenserie von Diesel in den Bereich Schmuck geben.
Vor anderen Modelabels war Rosso auch in einem abseits liegenden Bereich aktiv. Er kaufte bereits 1990 das Pelican Hotel in Miami und will laut "Handelsblatt" zumindest Hotels in New York und Mailand betreiben.
Zweistellig soll Diesel im laufenden Jahr wachsen. An die Börse will Rosso mit seinem Unternehmen nicht. Knapper Kommentar: "Wir brauchen das Geld nicht."
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