"Mausefalle" als Londoner Institution

"Die Mausefalle" ist seit 1953 in London zu sehen.

  Einen ihrer größten und langlebigsten Erfolge hat Agatha Christie nicht mit ihren Romanen, sondern mit einem Theaterstück gelandet: Christies "Die Mausefalle" ("The Mousetrap") läuft seit knapp 32 Jahren ununterbrochen im St. Martin's Theatre in London.

Insgesamt wird der Bühnen-Krimi bereits
seit über 53 Jahren durchgehend in der Themse-Metropole aufgeführt und hat damit etliche Rekorde gebrochen.

Geschenk für Königin Mary

Ursprünglich geht das Stück auf Königin Mary (1867-1953) zurück. Sie wurde 1947 von der BBC gebeten, sich zu ihrem 80. Geburtstag ein Hörspiel zu wünschen. Der Sender dachte dabei an etwas Klassisches wie Shakespeare, doch Krimifan Mary wollte gern "etwas Neues von Agatha Christie".

So schrieb die Erfinderin von Miss Marple und Hercule Poirot das halbstündige Hörspiel "Drei blinde Mäuse". Es wurde ein so großer Erfolg, dass die Autorin um eine zweistündige Bühnenversion gebeten wurde.

Der Theater- und Filmregisseur und Oscar-Preisträger Richard Attenborough gehörte zur Erstbesetzung, die das Stück im November 1952 erstmals auf die Bühne des Ambassadors Theatre brachte.

Londoner Institution

Am 25. März 1974 begannen dann die Vorstellungen im etwas größeren St. Martin's Theatre. Seitdem ist das Kriminalstück zu einer Institution in der britischen Hauptstadt geworden wie der Buckingham-Palast und der Tower of London.

Der Krimi hat seit seinem Erscheinen offenbar nichts von seiner Faszination verloren. Das Stück wurde in 24 Sprachen übersetzt und in mehr als 40 Ländern aufgeführt. Am Ende wird das Publikum in der Londoner Inszenierung gebeten, nicht zu erzählen, wer der Mörder ist.

Bisher keine Verfilmung

Die Bühnenrechte an ihrem Krimi schenkte Christie ihrem Enkel Mathew Prichard zu dessen neuntem Geburtstag.

Die einzigen Verlierer der Erfolgsgeschichte sind zwei britische Produzenten, die einst 5.000 Pfund für die Filmrechte bezahlten. Es gab nur eine Bedingung: Die Dreharbeiten durften erst ein halbes Jahr nach dem Ende der Theaterproduktion beginnen. Die beiden Produzenten sind schon lange tot.

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