Starb Wolfgang Amadeus Mozart eines natürlichen Todes? Wurde er ermordet? Unter welchen Umständen wurde er begraben? Der Tod des Komponisten am 5. Dezember 1791 in Wien gibt noch heute Rätsel auf.
Im Totenbuchbeschauprotokoll der Stadt Wien ist als Todesursache "Hitziges Frieselfieber" angegeben; manche Quellen geben Nierenversagen an, anderen berichten von einem Herzversagen infolge eines Rheumatischen Fiebers.
Fieber, Ausschlag, Schwellungen
Als Krankheitssymptome sind ein zu gänzlicher Unbeweglichkeit führendes Anschwellen von Händen und Füßen, hohes Fieber und Ausschlag überliefert. In seinen letzten Lebenstagen wurde Mozart immer wieder zur Ader gelassen. Für Syphilis gibt es keine verbrieften Hinweise.
Schon Tage vor seinem Tod wurde eine "Ausdünstung" festgestellt, die eine innerliche Auflösung ankündigt haben soll. Die Todesursache gilt als nicht 100-prozentig geklärt.
Ermordet?
Nach wie vor verbreitet ist das Gerücht, Mozart könnte ermordet worden sein. Der Komponist soll zu seiner Frau Constanze gesagt haben, er sei vergiftet worden. Dazu gibt es jedoch keine Quellen - ebenso wenig wie zur Legende, dass Mozarts angeblicher Rivale Antonio Salieri den Mord zugegeben habe.
Im Gegenteil: Die beiden Krankenwärter Salieris gaben an, eine derartige Selbstanklage nie gehört zu haben.
"Nichts Wahres an dem absurden Gerücht"
Der Wiener Musiker Ignaz Moscheles, der Salieri im Krankenhaus besucht hatte, überliefert: "Salieri sagte kurz vor seinem Tod: 'Obgleich dies meine letzte Krankheit ist, so kann ich doch auf Treu und Glauben versichern, dass nichts Wahres an dem absurden Gerücht ist. Sie wissen ja, ich soll Mozart vergiftet haben. Aber nein, Bosheit, lauter Bosheit, sagen Sie es der Welt, lieber Moscheles ...'"
"Mobbing", aber kein Mord
Moscheles fügte hinzu: "Moralisch hatte er ihm freilich durch Intrigen geschadet und ihm dadurch manche Stunde vergiftet."
Die Mozart-Expertin Gabriele Ramsauer, Leiterin der Museen der Internationalen Stiftung Mozarteum, erklärt: "Salieri mag Mozart 'gemobbt' haben, aber alles in allem haben die beiden einander geschätzt. Möglicherweise hat Vater Leopold die Intrige überspitzt dargestellt."
Kein Armengrab
Dass Mozarts letzte Ruhestätte ein "Armengrab" gewesen sei, ist ebenfalls nur die halbe Wahrheit. Tatsächlich wurde er in einem Grab beerdigt, in das vier Mal vier Särge eingelassen wurden.
"In dieser Zeit absolut standesüblich", so Ramsauer: "Das war ein ganz normales Begräbnis dritter Klasse. Wenn Mozart am Ende seines Lebens nicht so viele Schulden angehäuft hätte, wäre sich vielleicht ein Begräbnis zweiter Klasse ausgegangen, aber Constanze beschloss zu sparen. Von einem unwürdigen Begräbnis einer der unteren Klassen konnte keine Rede sein."
Später Besuch
Interessant ist allerdings, dass Constanze erst 17 Jahre nach dem Tod Mozarts - also 1808 - erstmals das Grab ihres Mannes besuchte. Warum sich die sonst durchaus fürsorgliche Frau nicht früher darum gekümmert hatte, ist bis heute nicht bekannt.
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