Kirgistan: Über 90 Prozent für Verfassungsänderung

Kirgistans Bürger haben in einem Referendum nach offiziellen Angaben mit überwältigender Mehrheit für eine Verfassungsänderung gestimmt. Für die Umwandlung des zentralasiatischen Landes des präsidialen Systems in eine parlamentarische Republik hätten 90,7 Prozent der Abstimmungsteilnehmer votiert, teilte die nationale Wahlkommission heute in Bischkek nach Auszählung der Stimmen von 90 Prozent der Wahllokale mit.

7,96 Prozent stimmten demnach gegen die Verfassungsänderung, die das Land zur ersten parlamentarischen Republik in Zentralasien machen soll. Das offizielle Endergebnis der Volksabstimmung solle binnen zwei Tagen veröffentlicht werden, teilte die Wahlkommission mit.

Test für Übergangsregierung
Das Referendum galt als wichtiger Test für den Rückhalt der kirgisischen Übergangsregierung bei der Bevölkerung. Vor gut zwei Wochen waren im Süden der einstigen Sowjetrepublik Auseinandersetzungen zwischen Kirgisen und der usbekischen Minderheit eskaliert.

Dabei kamen nach offiziellen Angaben mehr als 275 Menschen ums Leben. Die kirgisische Übergangsregierung schätzt die Opferzahl jedoch zehnmal höher ein.