Auch die ÖVP legte durch die Wahlkarten leicht zu, weitere Verschiebungen bei den Mandaten gab es jedoch nicht: Von den 17 österreichischen Sitzen im EU-Parlament bekommt die ÖVP sechs, die SPÖ vier, Hans-Peter Martin drei, die FPÖ und die Grünen je zwei.
Lichtenberger muss nicht zittern
Für die Grüne Eva Lichtenberger bedeutet das zweite grüne Mandat den sicheren Einzug ins EU-Parlament. Die Listenzweite hatte noch kurz vor der Wahl einen Vorzugsstimmenwahlkampf ausgerufen - und hätte bei nur einem Mandat auf eine Vorreihung hoffen müssen.
Das fünfte Mandat der SPÖ wäre dem Oberösterreicher Josef Weidenholzer zugestanden. Er muss nun darauf hoffen, dass der Vertrag von Lissabon in Kraft tritt, denn in diesem Fall würden SPÖ und BZÖ jene zwei Mandate erhalten, die Österreich dann mehr zustehen.
Wahlbeteiligung gestiegen
Mit den 185.482 bis Dienstag eingelangten Briefwahlstimmen ist auch die Wahlbeteiligung bei der EU-Wahl deutlich gestiegen - von 42,42 Prozent am Wahlsonntag auf nun 45,34 Prozent. Damit wurde der Wert des Jahres 2004 (42,43 Prozent) bereits klar übertroffen.
Am Montag, wenn die letzten Briefwahlstimmen ausgezählt werden, wird die Beteiligung noch etwas steigen. Was den Stimmenanteil der Parteien angeht, haben die 185.482 bisher gezählten Briefwahlstimmen gegenüber dem Wahlsonntag kaum Veränderungen bewirkt.
Leichte Stimmenverschiebungen
Die ÖVP liegt mit nunmehr 29,97 Prozent (Wahlsonntag 29,69) immer noch knapp unter der 30-Prozent-Marke. Bei den Grünen hat es zwar für ein zweites Mandat, bisher aber nicht für die Zehnprozentmarke gereicht: Sie stiegen von 9,50 auf 9,74 Prozent.
FPÖ unter 13 Prozent gerutscht
SPÖ (jetzt 23,81 Prozent nach 23,85 am Sonntag), Martin (17,74 nach 17,87), FPÖ (12,78 nach 13,08) und BZÖ (4,59 nach 4,66) mussten durch die Wahlkarten einen leichten Rückgang ihres Stimmenanteils hinnehmen. Die KPÖ kommt jetzt auf 0,66, die Jungen Liberalen (JuLis) auf 0,71 Prozent.
Der Verlust der SPÖ gegenüber dem Jahr 2004 ist somit etwas größer geworden (minus 9,52 Prozentpunkte), die Zugewinne von Martin (jetzt 3,76) und FPÖ (6,47) sind geschmolzen. Umgekehrt fallen die Verluste der ÖVP (mit jetzt 2,73 Prozentpunkten) und der Grünen (3,15) etwas geringer aus als im Ergebnis vom Wahlsonntag.
Der Weg zum "amtlichen Endergebnis"
Für die EU-Wahl wurden rund 309.000 Wahlkarten angefordert. Ein Teil davon wurde am 7. Juni für die Stimmabgabe in "fremden" Wahllokalen genützt und bereits am Sonntag ausgezählt. Wie schon bei der Nationalratswahl dürfte auch bei der EU-Wahl der größte Teil der Briefwahlstimmen bereits eingelangt sein.
In Summe wird mit rund 220.000 Briefwählern gerechnet. Ihre Stimmen müssen bis spätestens Montag, 12.00 Uhr bei den zuständigen Bezirkswahlbehörden eingelangt sein. Nach der Auszählung auch dieser Wahlkarten steht Montagabend das Endergebnis inklusive Briefwahl fest. "Amtlich" wird das Endergebnis nach der Sitzung der Bundeswahlbehörde am 24. Juni.
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