250.000 wegen einseitiger Wahlberichterstattung

Erneut Geldbuße für Nachrichtensendung von Berlusconi-Freund Emilio Fede.

  In Italien muss erneut ein Fernsehsender von Ministerpräsident Silvio Berlusconi wegen ungleicher Verteilung von Sendezeit im Wahlkampf eine hohe Geldbuße zahlen.

Der Kanal Rete 4 sei zur Zahlung von 250.000 Euro verurteilt worden, teilte die Medienregulierungsbehörde am Montag mit.

Die Behörde hatte den Sender vor wenigen Wochen verwarnt und aufgefordert, der Mitte-Links-Opposition in der Nachrichtensendung "TG4" zwischen dem 22. und dem 28. März mehr Platz einzuräumen, weil dort bis dahin die Mitte-Rechts-Regierung von Berlusconi häufiger zu Wort gekommen war.

Forderung nicht nachgekommen

Weil der Sender dem nicht nachgekommen war, wurde er jetzt zu der Geldbuße verurteilt. "TG4"-Chefredakteur Emilio Fede hat aus seiner Vorliebe für das Berlusconi-Lager bisher niemals ein Hehl gemacht.

Bereits am 22. März war "TG4" zur Zahlung von 200.000 Euro, die Magazinsendung "Studio Aperto" des Berlusconi-Senders Italia 1 zu 100.000 Euro verurteilt worden.

Berlusconi besitzt über seine Mediaset-Gruppe fast alle wichtigen privaten TV-Sender in Italien. Die Opposition wirft ihm vor, sich der Sender für seinen Wahlkampf zu bedienen. Der Regierungschef stellt sich dagegen gerne als Opfer der ihn mit Hass und Häme verfolgenden Medien dar.

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